Montag, 23. März 2009

Tag der Astrologie in Bonn ... Erlebnisbericht

„Oh, mann, ich mache wohl doch eine Firma für Vortragscoaching für Astrologen auf!“

Das war so ungefähr das erste, was mir nach dem Tag der Astrologie im Albert Schweitzer Haus (ich wies im letzen Posting darauf hin)  durch den Kopf ging.
Da gingen ein paar sehr interessante Themen durchaus „den Bach runter“... einfach nur auf dem Wege vom Referenten zum Zuschauer... Message abgeschickt, aber leider nicht angekommen.

Da gibt es so ganz allgemeine Fallstricke:

Zum Beispiel, wenn man Schriftsprache mit Sprechsprache gleichsetzt...
Der Vortrag, den ich verlesen möchte (wenn es denn das Ablesen sein muß...), muß in Sprechsprache verfasst sein.
In der Schriftsprache ist Klammersetzung ganz natürlich, beim Verlesen von astrologischen Bandwurmsätzen „geht das nicht“... sag ich einfach mal so... Jedenfalls müsste man ein geübter Sprecher/Schauspieler sein, um die am letzten Samstag zum Teil verlesenen Bedeutungs-Schachteln so zu sprechen, daß der Zuhörer folgen könnte.

Der nächste Fallstrick tut sich auf, wenn man voraussetzt, daß alle Zuhörer die vorgestellte Denkstruktur schon „haben“... Es war am Samstag zu beobachten, daß sich mancher Referent nicht mehr in die „naive“ Position des Zuschauers versetzen konnte, der das grade vorgestellte System noch nicht „hat“, sodaß die Erklärungen auf Zuschauerfragen gar nicht die grundsätzlichen Voraussetzungen klärten. Das Grundsätzliche „Mitnehmen“ des Zuschauers war selten zu beobachten.

Und diese Liste ist noch lange nicht zuende... Bedarf an Vortragscoaching ist jedenfalls ohne Zweifel ohne Ende da. (Liebe Astrologen! Bitte macht wenigstens einen Probe-Vortrag im Familienkreis, vor bekannten Laien oder so was, damit könnten Flüchtigkeitsfehler in der Powerpoint-Präsentation und zeitliche Einschätzungen, wie lange der Vortrag wohl dauern mag, besser vorher erkannt werden!)

War es interessant? Im Prinzip schon, aber insgesamt für mich zu mühsam, zuzuhören.

Ich habe grundsätzliche Dinge über die Münchner Rhythmenlehre verstanden, die ich noch nicht wusste, dank Hedwig Gebbeken.
Ich habe mich gern wieder daran erinnern lassen, daß die Planeten, die zu einem bestimmten Haus „gehören“ die Thematiken aller Planeten in dem jeweiligen Haus sehr prägen, dank Heidi Treier.
Ich habe einen festen Deutungspfad kennengelernt, der sich mit Themen aus potenziellen früheren Leben auseinandersetzt dank Béatrice Spycher.
Mir ist die Verbindungsmöglichkeit von unterschiedlichen Denksystemen mit dem Ziel des Aufbesserns von körperlichem Wohlbefinden durch Astrologie mit TCM gezeigt worden, dank Ingrid Stachetzki.
Die Prognostischen Möglichkeiten der Münchner Rhythmenlehre anhand des Widder-Ingress-Horoskops 2008 und 2009 wurden mir gezeigt, dank Winfried Nolden.

Mit Winfried Nolden, der den Vortrag hielt, dem ich am besten „folgen“ konnte, bin ich nur nicht einig in dem Punkt, ob „man“ als Astrologe die Aufgabe hat, eine astrologische Konstellation und ihre gedachte „Wirkung“ als „gut“ oder „schlecht“ zu bezeichnen.
Es wurde zwar während des Vortrages darauf hingewiesen. Daß die astrologische Konstellation an sich weder gut noch schlecht sei... aber wenn am Ende des Vortrages die eindeutige Aussage als Resümee steht „dies wird kein gutes Jahr, ich kann ihnen leider nichts anderes sagen“, dann ist nach meiner Meinung hier deutlich die Grenze der Aussagemöglichkeit überschritten und auch die Funktion von Astrologie als „Hilfe“ tritt gegenüber der Funktion von Astrologie als „Angst-machen-Modul“ in den Hintergrund.

So schön zu beschreiben, was er für potenzielle Möglichkeiten fürs nächste Jahr sieht, wie er es so schön getan hat, hätte wunderbar gereicht. Die Einteilung in „dies ist gut“ oder „dies ist schlecht“ als allgemeine Aussage stört da nur. 

Liebe Kollegen, das können wir besser!

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